Falschmeldungen gibt es seit langem. Sie sind meist politisch oder geschäftlich motiviert. Journalisten können viel dazu beitragen, dass ihnen die Grundlage entzogen wird. Gefordert sind aber auch die Schulen.

Das Problem ist alt – irrtümliche Falschmeldungen, ebenso wie gezielte Falschmeldungen oder Kampagnen, die Entscheidungen oder Prozesse beeinflussen sollen, gibt es seit langem. Die Technologien aber, die es ermöglichen, jegliche Art von Falschnachrichten innert kürzester Zeit einem Millionenpublikum zugänglich zu machen, die sind neu.

Falschmeldungen gibt es seit mehr als 30 Jahren, seit das Internet von einer breiteren Bevölkerungsschicht genutzt wird. Damals wurden sogenannte Hoaxes über Mailadressen verbreitet; heute läuft das über soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook. Die Beweggründe, Falschmeldungen zu verbreiten, sind in der Regel politisch oder geschäftlich motiviert. Die Fake-News-Debatte angeheizt hat die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November 2016. Sie stehen im Verdacht, dem umtriebigen Geschäftsmann zum Wahlsieg verholfen zu haben.

Wirklichkeit wird verfälscht

Doch unabhängig davon, ob es sich bei Fake News um scheinbar lustige Falschmeldungen handelt oder nicht, sie alle zeigen eine verfälschte Wirklichkeit, die am Ende die Unterscheidung zwischen Realität und Wirklichkeit erschwert und damit die Willensbildung beeinflusst. Ein weiteres Problem ist, dass Falschmeldungen haften bleiben. Denn werden sie widerlegt, müssen sie dazu wiederholt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Leser heute nicht mehr durch klassische Medien erreicht werden, sondern ihre Informationen aus sozialen Netzwerken beziehen.

Journalisten müssen das Vertrauen in die Medien stärken

Es wird zwar immer Menschen geben, die nur an das glauben, was ihre persönliche Meinung bestätigt. Trotzdem können auch Journalisten Einfluss auf die Menschen nehmen, indem sie hinschauen, was sie bewegt, und indem sie Überzeugungsarbeit für das Vertrauen in die Medien leisten. Kritiker bemängeln, dass viele Journalisten sich als Nabel der Welt sähen, die Menschen und ihre Ängste nicht mehr ernst nehmen würden, über andere urteilten und ihnen erzählten, was richtig und was falsch sei. Oft würden die Medien auch gewisse Ereignisse gross aufblasen, ohne zu überprüfen, wie stichhaltig die Fakten seien. Dies wohl deshalb, weil polarisierende Artikel mehr Aufmerksamkeit bekämen als ausgewogene. Es sei jedoch die Aufgabe von verantwortungsvollen Journalisten, Qualität über Reichweite zu stellen. Journalisten sollten daher immer kritisch und distanziert bleiben, um die Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren.

Es braucht Instrumente, um Falschnachrichten unterscheiden zu können

Die Menschen sollten vor Falschmeldungen und damit auch vor Manipulation geschützt werden, sagen viele. Dazu brauchen sie Instrumente und Befähigungen, die sie dabei unterstützen, wahre von falschen Nachrichten zu unterscheiden. Der Umgang mit digitalen Medien sollte deshalb im Lehrplan der Schulen verankert werden.

Soziale Netzwerke wie Facebook sind ausserdem gesetzlich dazu verpflichtet, Falschmeldungen ausfindig zu machen und umgehend zu löschen. Man kann selbst aber auch daran arbeiten, Fake News im Netz besser zu erkennen. Dazu muss man sie analysieren:

  • Kommt der Tweet von dem Twitter-Account, von dem man es annimmt?
  • Stimmen Facebook-Vorschau und Originaltext inhaltlich überein?
  • Ist die Nachricht aktuell?
  • Ist das Foto darin echt, oder zeigt es ein anderes Ereignis?
  • Ist die Quelle seriös? Seriöse Nachrichtenseiten haben ein Impressum.
  • Seriöse Journalisten geben die Quellen einer Studie oder Information zudem im Text an und verlinken sie.