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Category Archives: Content Creation

„Like“-Buttons ohne Nutzereinwilligung sind mit dem Datenschutz in der EU nicht vereinbar

Wer den „Like“-Button von Facebook in Webseiten und Online-Shops einbindet, ohne zuvor die Einwilligung vom Nutzer für das Erheben und die Übermittlung der Daten einzuholen, macht sich strafbar. Dies hat der Europäische Gerichtshof entschieden.

Der Online-Shop «Fashion ID» hatte den „Gefällt-mir-Button“ von Facebook (sog. „Like“-Button) in seine Website eingebunden. Dagegen klagte 2017 die Verbrauchzentrale NRW.

Die Verbraucherzentrale warf «Fashion ID» vor, der Online-Shop übermittle personenbezogene Daten der Webseiten-Besucher an Facebook Irland, ohne Einwilligung der Nutzer und unter Verstoss gegen die Informationspflichten nach der Datenschutz-Gesetzgebung.

Betreiber muss zuvor Einwilligung des Nutzers einholen

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat nun entschieden, dass den Betreiber einer Website wie Fashion ID eine Mitverantwortung treffe. Der Betreiber müsse vom Nutzer vorher die Einwilligung für das Erheben und die Übermittlung der Daten über den „Like“-Button einholen.

Seit 2018 gilt die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung – auch für die Schweiz

Im Streitfall von 2017 bildete die alte Datenschutzrichtlinie aus dem Jahre 1995 Beurteilungsgrundlage. Diese wurde am 25.05.2018 durch die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), welche auch mittelbar für die Schweiz von Bedeutung ist, ersetzt. Das Urteil dürfte unter bestimmen Voraussetzungen auch unter der neuen DSGVO von Relevanz sein.

Urteil des EuGH, Zweite Kammer, in der Rechtssache C‑40/17 vom 29.07.2019 | curia.europa.eu

Quelle: LawMedia

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«Wenn Sie das schreiben, verklage ich Sie!»

Medienunternehmen und Redaktionen werden von auf Medienrecht spezialisierten Anwälten immer wieder unter Druck gesetzt. Doch nützt das auch wirklich etwas? Dieser Frage gingen erstmals Wissenschaftler nach, die ihre Ergebnisse in einer Studie zusammengefasst haben.

Vor allem Prominente und Unternehmen versuchen immer wieder, mithilfe von Anwälten die Berichterstattung von Medienschaffenden – teilweise schon während der Recherche – zu verhindern oder zu beeinflussen. Dies geschieht beispielsweise mit Drohschreiben, in denen vor den rechtlichen Konsequenzen einer Berichterstattung gewarnt wird. Doch sind solche Strategien tatsächlich erfolgreich? Dieser Frage sind Tobias Gostomzyk, Professor für Medienrecht an der TU Dortmund, und Daniel Mossbrucker, freier Journalist und Doktorand, in der Studie «Wenn Sie das schreiben, verklage ich Sie!» nachgegangen.

Für die empirische Pionierarbeit wurden zahlreiche Quellen ausgewertet und intensive Gespräche mit Journalisten und Anwälten geführt. Die 92-seitige Studie wurde von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) und der Otto Brenner Stiftung (OBS) unterstützt. Das gemeinsame Fazit von Autoren und Förderern: Das Unterlassen juristischer Gegenwehr durch die Medienunternehmen schwächt die Meinungs- und Pressefreiheit.

Schriftliche Drohungen erhöhen die Sorgfalt der Journalisten – aber beflügeln sie auch

Anwaltliche Drohschreiben führten bei den meisten Journalisten nicht zur Einschüchterung oder gar Selbstzensur, wie Tobias Gostomzyk weiss. Die Autoren haben dazu u.a. 42 Journalisten und 20 Medienrechtsanwälte befragt. Allgemein würden solche Drohungen aber die Sorgfalt der Berichterstattung erhöhen (18 der 42 Journalisten gaben das an) und dazu führen, dass einzelne Formulierungen entschärft würden.

Eine Verhinderung investigativer Recherchen ist demnach aber die Ausnahme – und wenn, dann eher bei TV-Produktionen, falls sich die auftraggebenden Sender im Vorfeld weigern, die Haftungsrisiken zu übernehmen. So gaben 17 der 42 befragten Redaktoren an, dass die Drohungen der Anwälte sie eher motivieren als abschrecken würden. Und in einigen Fällen könnten solche Schreiben Redaktionen erst auf «eine Geschichte» aufmerksam machen.

Kommunikativ-kooperative Massnahmen nehmen an Bedeutung zu

Bei Medienunternehmen allerdings, deren finanzielle Lage angespannt ist, sinkt die Bereitschaft laut Studie seit einigen Jahren, kostenintensive Gerichtsprozesse zu führen.

Bei grossen Medienhäusern haben Anwälte, die gegen investigative Recherchen vorgehen, ihre Strategie inzwischen jedoch geändert, wie die Studie zeigt. Statt eine Berichterstattung im Vorfeld zu verhindern, setzen sie heute eher auf «kommunikativ-kooperative Massnahmen». Dabei soll die Berichterstattung inhaltlich beeinflusst werden. Anwälte setzen sich mit Kommunikationsagenturen in Verbindung und bieten Redaktionen andere Informationen an, die aus ihrer Sicht eher veröffentlicht werden können. Praxis ist auch, Hintergrundgespräche zu arrangieren, um die Berichterstattung zu beeinflussen. Die Kooperation mit Anwälten trifft laut Studie aber auch auf Gegenliebe, da Journalisten dadurch teilweise erneut wertvolle Information bekommen, und ihre Geschichte sachlicher wird.

Medien erhalten regelmässig Warnungen von Anwälten

Die Autoren warnen indes davor, sich instrumentalisieren zu lassen. Grundsätzlich haben Journalisten regelmässig Kontakt zu Anwälten der Gegenseite. 32 von 42 Journalisten bestätigten solche Kontakte im Vorfeld einer Veröffentlichung, 38 der 42 Befragten hatten schonmal danach mit Anwälten zu tun. Laut Studie erhalten Medien im Schnitt drei Warnungen vor einer Berichterstattung im Monat und müssen sich doppelt so oft danach mit Anwälten auseinandersetzen.

Eine weitere Taktik von Anwälten kann sein, konkurrierenden Redaktionen die recherchierten Informationen mit eigenem Spin anzubieten. Das nimmt der Geschichte jedoch ihre Exklusivität.

Medien sollten Verfahren gerichtlich klären lassen

Neben der Analyse skizziert die Studie auch Lösungsansätze und stellt Handlungsempfehlungen zur Diskussion. Autor Daniel Mossbrucker schlägt vor, dass «Medien sich selbst verpflichten sollten, Verfahren von grundsätzlicher Bedeutung höchstrichterlich gerichtlich klären zu lassen – und sich so gemeinsam für die Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen.»

Geben Verlage rasch nach, beeinträchtig das die Pressefreiheit

Geben Verlage nach, anstatt medienrechtliche Streitigkeiten vor Gericht auszufechten, ist das gemäss Autoren in zweierlei Hinsicht fatal: Vorschnelle Unterlassungserklärungen würden nicht nur eine kontinuierliche kritische Berichterstattung gefährden, sondern auf lange Sicht auch zu einer Verschiebung des Medienrechts zulasten der Pressefreiheit führen.

Über die Studie

Für die Studie wurden unter anderem über 40 Journalisten, 20 führende Medienrechtler, Justitiare von über 20 Medienunternehmen sowie zahlreiche Fachanwälte für Urheber- und Medienrecht befragt.

Laut Jupp Legrand von der Otto Brenner Stiftung liegen mit der Studie erstmals aussagekräftige und überprüfbare Daten darüber vor, welche Folgen die Drohschreiben von Anwälten gegenüber Medien haben. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse fordert die OBS eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Redaktionen.

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«40% aller Werbeerlöse dürften 2019 an Google & Co. gehen»

Die Werbeumsätze der Schweizer Medienhäuser dürften auch 2019 schrumpfen. Google & Co. hingegen werden weiter zulegen. Das ist das Ergebnis einer neuen Expertenbefragung von Publicom, publiziert auf «werbewoche.ch».

Für die klassischen Medien dürfte 2019 kaum die ersehnte Trendwende bringen: Das Werbevolumen für Presse, TV und Radio wird weiter schrumpfen. Lagen die kumulierten Umsätze dieser drei Gattungen 2016 noch bei 2’214 Millionen Franken und 2017 bei 2’042 Millionen Franken (Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz), schätzen Medienexperten das Volumen für 2019 auf noch 1’849 Millionen Franken. Das entspricht einem weiteren Rückgang von knapp 10% gegenüber 2017. Genau umgekehrt entwickelt sich dagegen das Volumen für Online-Werbung: Für 2019 prognostizieren die Medienexperten einen Online-Werbeumsatz von 2’272 Millionen Franken – die stetige Zunahme der letzten Jahre im Online-Bereich hält damit an (2016: 1’983 Millionen Franken; 2017: 2’100 Millionen Franken; Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz). Diese Resultate ergaben sich aus einer Befragung von Medienexperten im DELPHInarium, das Experten-Panel von Publicom.

Ausländische digitale Angebote und Schweizer Informationsportale profitieren

Nach Meinung der befragten Experten werden Print, Fernsehen – und mit Abstrichen auch Radio – 2019 mit rückläufigen Werbeeinnahmen zu kämpfen haben, während ausländische digitale Angebote (Suchmaschinen wie zum Beispiel Google, Social Media wie z. B. Facebook oder Instagram), aber auch Schweizer Informationsportale im Netz, mit zunehmenden Werbeeinnahmen rechnen dürfen.

Die Dominanz ausländischer Unternehmen im Online-Bereich ist eindrücklich: Google, Facebook, Instagram und Co. beanspruchen das grösste Stück des Schweizer Online-Werbekuchens für sich. Die im DELPHInarium befragten Medienexperten gehen von einem durchschnittlichen Anteil ausländischer Unternehmen am Online-Werbevolumen in der Schweiz von knapp 70% aus.

Knapp 40% aller Werbeerlöse durch Medien gehen an ausländische Anbieter

50% der befragten Medienexperten schätzen, dass ausländische Unternehmen einen Anteil von 50% bis 74% des Schweizer Online-Werbevolumens auf sich vereinigen können. Weitere 42% gehen davon aus, dass der Anteil von Google und Konsorten bei bereits mehr als 75% liegt. Demgegenüber glauben nur gerade 8%, dass ausländische Unternehmen weniger als 50% des hiesigen Online-Werbevolumens abschöpfen können.

In Franken bedeutet das: Google, Facebook und Co. nehmen rund 1’600 Millionen Franken an Werbeeinnahmen in der Schweiz ein. Damit gehen nach den befragten Experten knapp 40% aller Werbeerlöse, für Werbung die in die Medien investiert wird, an ausländische Anbieter. Sie können einen Anteil auf sich vereinigen, der fast so gross ist, wie derjenige der gesamten Presse und TV zusammen.

Journalistischer Bereich gerät weiter unter Druck

Diese Entwicklungen im Werbemarkt werden sich 2019 auch im journalistischen Bereich niederschlagen. Gefragt nach der Eintrittswahrscheinlichkeit von gewissen Szenarien, wurden die folgenden drei von den DELPHInarium-Experten mit Anteilen von jeweils gut 90% für die Antwortkategorien «sicher» oder «wahrscheinlich» als die am ehesten eintreffenden eingestuft:
• Der Stellenwert von Kooperationen zum Austausch von redaktionellen Inhalten (über Konzerngrenzen hinweg) wird zunehmen (92%)
• Es wird zu weiteren Einstellungen von Medienprodukten kommen (92%)
• Es wird zu weiteren Zusammenlegungen von Redaktionen kommen (88%).

Digitalisierung soll helfen, die Effizienz zu steigern

Weiter wird Effizienzsteigerung durch Digitalisierung 2019 ein Thema bleiben: die Bedeutung von künstlicher Intelligenz im Journalismus – zum Beispiel der Einsatz von Bots zur automatisierten Erstellung von Texten, wie sie ja von Keystone-SDA im Rahmen von Volksabstimmungen bereits getestet wurde – wird nach Meinung der Experten zunehmen.

Politik bleibt aussen vor

Medienpolitik hingegen wird nach Einschätzung der befragten Experten auch in diesem Jahr nicht über ihr Schattendasein hinauskommen: Weder wird die Medienpolitik im bevorstehenden National- und Ständeratswahlkampf im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, noch werden massgebliche Impulse für die Regulierung der Marktmacht von Google und Facebook erwartet. Und auch ein neues Mediengesetz wird 2019 nicht entscheidend vorangetrieben.

Von Politik und Öffentlichkeit dürfen sich die Schweizer Printmedien also nur wenig Aufmerksamkeit erhoffen. Es bleibt aber abzuwarten, wie sich das Medienjahr 2019 entwickeln und welche Überraschungen und unvorhergesehenen Ereignisse die Agenda bestimmen werden. Die Zukunft bleibt ungewiss – und damit spannend.

Über die Studie

Unter dem Begriff DELPHInarium publiziert die auf Medienforschung und -beratung spezialisierte Publicom zweimal jährlich Ergebnisse einer Expertenbefragung. Am Panel sind über vierzig Fachleute der führenden Medienunternehmen sowie Vertreter aus Werbung, Medienjournalismus, Kommunikationswissenschaft und Corporate Communications beteiligt.

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«Es gibt ein Bedürfnis nach gutem Journalismus und auch eine Zahlungsbereitschaft dafür»

Die Medienbranche hat sich an der diesjährigen Dreikönigstagung «verhalten optimistisch» gezeigt. Neue Geschäftsansätze sollen helfen, die Krise zu bewältigen. So beginnt die Bezahlung für Medien im digitalen Bereich zu greifen. Und die Digitalisierung liefert «neue Chancen».

Die Dreikönigstagung der Schweizer Presse gibt es seit 20 Jahren. Damals habe sich die Presse selbst gefeiert und äusserst optimistisch gezeigt, wie der Verband «Schweizer Medien» in seinem Newsletter festhält. Inzwischen habe sich vieles verändert – man sei bescheidener geworden. Doch statt «bleierner Depression», wie es Matthias Ackeret, Chefredaktor und Verleger der Persönlich Verlags AG, erwartet habe, hätten die Teilnehmer «verhaltenen Optimismus» gezeigt, und vor allem neue Ansätze zur Bewältigung der Krise.

Selbstbewusster Optimismus statt Klagen und Orientierungslosigkeit

«Es bewegt sich etwas in der Schweizer Medienszene, die Schockstarre scheint überwunden», ist dort weiter nachzulesen. So sei an der traditionellen Dreikönigstagung erstmals seit Jahren nicht mehr Klagen und Orientierungslosigkeit zu beobachten gewesen, sondern «ein selbstbewusster Optimismus, die anstehenden Probleme lösen zu können». Es sei zwar allen klar, dass die Zeiten noch immer hart seien. Doch die Rezepte dagegen kristallisierten sich langsam heraus. Das wohl Wichtigste aber sei, dass ein überraschend positiver Grundton herrsche, wobei das Wort «Chancen» an der Tagung viel benutzt worden sei.

Unternehmen haben verstanden, wo sie ansetzen müssen

Zum Thema «Chancen» hätten die rund 200 anwesenden Verlags- und Medienleute einiges vorgesetzt bekommen, so der Verband weiter. Pietro Supino, Präsident Verband Schweizer Medien und Verleger Tamedia habe schon in der Begrüssungsansprache Positives festgestellt: «Ich bin überzeugt, dass es ein Bedürfnis nach gutem Journalismus gibt und auch eine Zahlungsbereitschaft dafür. Die neusten Entwicklungen geben Anlass zu grosser Hoffnung.» Seiner Meinung nach wird 2019 ein gutes Jahr. Er sehe, dass man sich verändere, sich neu erfinde. Es sei viel gegangen in den letzten zwei Jahren, und die Unternehmen hätten verstanden, wo sie ansetzen müssten. «Ich bin überzeugt, dass wir am Ende des Jahres besser dastehen als heute.»

Verlage wollen mehr zusammenarbeiten

Auch Felix Graf, seit einem halben Jahr CEO der NZZ-Mediengruppe, sehe die Zukunft besser als auch schon. Er zeigte wohl vier Megatrends auf, die momentan anlaufen würden:

  • Erstens beginne Bezahlung für Medien im digitalen Bereich zu greifen. Im Ausland gebe es immer mehr Beispiele, bei denen das funktioniere. Davon habe man vor vier,
    fünf Jahren nur geträumt.
  • Zweitens könnten die Verlage dank den vielen Daten ihrer Kunden die Produkte künftig besser und vor allem auch personalisierter ausrichten.
  • Graf sehe die digitale Welt zudem als grosse Chance, neue Medienformate zu kreieren. So entwickle die NZZ zum Beispiel das Projekt «Text to Speech», bei dem der
    gesamte Inhalt einer Zeitung automatisch als Podcast angeboten werden könne.
  • Und nicht zuletzt nehme das Interesse an neuen digitalen und interaktiven Erzählformaten stark zu.
Gemeinsames Login auf den Web-Portalen der Verlage und der SRG rückt immer näher

Wie auch Supino habe Graf betont, dass die Schweizer Medienhäuser in Sachen Technik und Bezahlmodelle künftig deutlich mehr zusammenarbeiten müssten und dies auch tun würden. Die am letzten Swiss Media Forum präsentierte Idee der Login-Allianz scheine also sehr konkret zu werden. Damit rücke ein gemeinsames Login auf den Web-Portalen der Verlage und der SRG immer näher.

Verlage müssen sich von ihren alten Geschäftsmodellen verabschieden

Greg Piechota vom Reuters Institute, der auch Dozent an der University of Oxford ist, meinte wohl, Verleger könnten mit einem neuen Ansatz, vielen Ideen und viel Fantasie durchaus grosse Erfolge feiern, wie der Verband berichtet. Wichtig aber sei, dass sich die Verlage von ihren alten Geschäftsmodellen definitiv verabschieden würden.

Werbemarkt fordert von Verlagen Zusammenarbeit im Content-Bereich

Dies fordere die Swisscom auch im Werbemarkt, was aus der Befragung von Achill Prakash, dem Head of Marketing Communication der Swisscom durch Marcel Kohler, Leiter Werbung und Pendlermedien von Tamedia, herauszuhören gewesen sei. Wie genau die neu angedachte Zusammenarbeit im Contentbereich aussehen solle, habe die Swisscom aber nicht allzu präzise darlegen können.

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Flexibilität, Schnelligkeit und Effizienz: Darauf kommt es in der Kommunikation 2019 an!

Was erwartet die Kommunikationsbranche – etwa in Deutschland – 2019? Das «PR-Journal» hat vier Experten aus der Branche dazu befragt. Ein Thema, dass auch in der Kommunikation zuvorderst steht, ist die digitale Transformation. Die meisten Unternehmen wollen als digitale Champions wahrgenommen werden und müssen sich entsprechend positionieren. Doch wie hebt man sich am besten ab?

Es braucht Strategie, starke Insights und bemerkenswerte Inhalte

Kommunikationsexpertin Babette Kemper sieht die grösste Herausforderung darin, im Wettlauf um Aufmerksamkeit zum einzelnen überhaupt noch durchzudringen. Denn der News- und Inhalte-Wettbewerb spitze sich immer weiter zu. Dabei prassle auf die Zielgruppen «qualifizierte und unqualifizierte Quantität» ein. Für Kemper ist das Handy das wichtigste Endgerät. «Auf dem Screen entscheidet sich, ob das, was ein Unternehmen oder eine Marke vermitteln möchte, das Auge fesselt und den scrollenden Daumen innehalten lässt oder aber eben nicht», so Kemper. Dafür brauche es «Strategie, starke Insights und bemerkenswerte Inhalte». Dabei sei der Aufwand für die richtige Inszenierung enorm, so das PR-Journal! «PR ohne Geld endet heute bei Pressemitteilung und Social-Media-Posting».

Künstliche Intelligenz wird helfen, einfache Anwendungen im Kommunikationsalltag zu finden

Siemens-Kommunikationschefin Clarissa Haller glaubt, dass die Bedeutung von Bild, Video und Ton weiter zunehmen wird. «Auf der Technologie-Seite werden wir vermutlich einen Fortschritt in Sachen Künstliche Intelligenz sehen, vor allem wenn es darum geht, praktische und einfache Anwendungen im Kommunikationsalltag zu finden», so ihre Prognose. Textautomation und Predictive Analytics – die datengestützte Vorhersage von Ereignissen in der Zukunft – nennt sie als Beispiele: «Das wird unsere Arbeit erleichtern, so dass wir mehr Zeit haben werden, uns anderen Dingen zuzuwenden.» Droht damit auch ein Abbau von Stellen in der Kommunikation?

Flexibilität, Schnelligkeit und Effizienz sind ein Muss

Laut Alexander Wilke, Leiter der Kommunikation bei ThyssenKrupp, haben Unternehmen mit der Geschwindigkeit der sich verändernden Kommunikationswelt zu kämpfen. Die Erwartungen ans Management seien vielfältig, komplex und dynamisch. Und sie würden auf zig Kanälen – offline und online – abgesetzt. «Flexibilität, Schnelligkeit und Effizienz: Darauf kommt es auch 2019 an, wenn wir mit unseren Botschaften erfolgreich durchdringen wollen». Sie dürften aber nicht zu Getriebenen werden, denn sie wollten den Wandel im Unternehmen ja vorantreiben und gestalten, wie er meint.

Übernahmen durch Branchenfremde sind real

Und wie sehen das die Agenturen? Beim ehemaligen Branchenleader Ketchum Pleon fallen eben 25 Stellen weg. Das Zusammengehen der Agenturgrössen Cohn & Wolfe und Burson-Marsteller könnte man auch unter Synergieeffekten betrachten. Die Übernahme von Kolle Rebbe durch Accenture zeigt: Übernahmen durch Branchenfremde sind real. Es würde überraschen, wenn ausgerecht eine Unternehmensberatung nicht auf Effizienz drängen würde.

High-Level-Beratung und eine kreative und hochqualitative Umsetzung der erfolgsrelevanten Massnahmen sind gefragt

Wo ist in diesem Kontext Platz für mittelgrosse inhabergeführte Agenturen mit PR-Schwerpunkt? «Es wird zu einer Konsolidierung des Marktes kommen beziehungsweise kommen müssen. Viele der kleineren und durchaus bekannten Agenturen haben zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben», sagt Ernst Primosch.

Am Ende bleiben vielleicht noch drei Arten von Agenturen übrig: Diejenigen, die Commodities anbieten und ihre Leistung nur über den Preis verkaufen können. Das sind die meisten und die ärmsten. Diejenigen, die glauben, sie können die McKinseys der Kommunikation sein und für normale PR-Leistungen Mondpreise verlangen. Und diejenigen, die mit einem holistischen, kundenzentrierten Ansatz in den Markt gehen, der sowohl eine High-Level-Beratung als auch eine kreative und hochqualitative Umsetzung der erfolgsrelevanten Massnahmen beinhaltet, spekuliert Primosch.

Es spricht einiges für Grösse

Doch High-Level-Beratung geht nur mit erfahrenen Beratern. Die kosten Geld. Media Relations, Advertising, Bewegtbild, Influencer Marketing, Social Media und Content Marketing in verschiedenen Facetten umzusetzen erfordert ordentlich Personal. Es spricht einiges für Grösse.

Die Alternative scheint eine stärkere Zusammenarbeit mittelgrosser Akteure zu sein. «Agenturen brauchen den Willen und die Fähigkeit zu Kollaboration – auch und gerade mit anderen Agenturen und Dienstleistern», so Kemper. So könne man über Kollaborationen den Networks etwas entgegensetzen.

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Fake News – Hirngespinst oder eine Tatsache?

Falschmeldungen gibt es seit langem. Sie sind meist politisch oder geschäftlich motiviert. Journalisten können viel dazu beitragen, dass ihnen die Grundlage entzogen wird. Gefordert sind aber auch die Schulen.

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Eine Studie zum Online Leserverhalten stellt gängige Weisheiten in Frage

Kürzere online- und Social Media Beiträge sind nicht immer besser; Fotos erwecken nicht als einziges die Aufmerksamkeit der Leser und Hintergrund zahlt sich aus, wie eine Studie zeigt

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